„Auf Fahrt“

Oft werden wir von Außenstehenden gefragt, was Pfadfinder eigentlich machen. Und die Antwort lautet fast immer: „Auf Fahrt gehen!‘

Die Fahrt ist das zentrale Programm der Pfadfinderei. Schon unsere Kleinsten, die Wölflinge, fahren auf Wochenendlager in andere Pfadfinderheime oder zelten draußen. Und wenn sie dann in die Pfadfinderstufe kommen, ziehen sie so oft wie möglich los, um die weite Welt zu erkunden. In Form einer Wanderung, eines Hajks, einer Fahrradtour, einer Kanutour oder auch eines Lagers. Egal: Hauptsache, man ist auf Fahrt!

Aber wieso? Was macht die Fahrt aus?

Man kehrt dem Alltag für ein paar Tage den Rücken zu und ist auf sich und die Gruppe gestellt. Das Gemeinschaftsgefühl wird gestärkt, weil man zusammen durch dick und dünn geht, egal ob es regnet, schneit oder die Sonne scheint. Man findet gemeinsam die schönsten Orte an den entlegensten Ecken. Fernab von jeglicher Zivilisation, ohne Handy, Computer, Termi­ne oder Hausaufgaben.

Und darum ist es auch wichtig, dass wir alle auf Fahrt gehen:

Angefangen beim Wölfling bis hin zum Stammesführer und zum Landesvorstand. Denn ohne Fahrten fehlt einfach ein wesentlicher Faktor der Pfadfinderei, der uns immer wieder zeigt, was es heißt, Pfadfinder zu sein, und durch den wir neue Energie und Moti­vation tanken können!

Wenn man den ganzen Tag gewandert ist, die Sonne immer rötlicher scheint und man die kühler werdende Luft am feuchten Rücken spürt, dann kommt die Zeit der Schlafplatzsuche. Vielleicht noch mal kurz die Wasserflaschen bei einem freundlichen Bauern am Wegesrand auffüllen, bevor man sich endgültig der Wildnis zuwendet. Runter von Straße und Weg, hinein ins Dickicht, wo man ungestört seine Kohte für die Nacht aufbauen kann. Schnell werden Zelt-Bahnen, Heringe, Lampen und vielleicht noch das Dach ausge­packt, ein Baum zum Hochziehen gewählt, oder Stangen „organisiert‘, und kurze Zeit später steht das gute Stück. Inzwischen hat sich bestimmt schon einer ums Feuerholz gekümmert, damit man sich nun gemeinsam und gemütlich dem Essen zuwenden kann (denn die Mägen knurren ga­rantiert ganz gewaltig!) Später kriecht dann langsam die Müdigkeit heran und auch die ausdauerndsten Gitarrenspieler und Sänger werden irgendwann vom Schlaf übermannt.

Am nächsten Morgen stehen alle zeitig auf, vielleicht noch ein wenig fröstelnd, weil die Sonne noch sehr flach steht und den neuen Tag gerade erst an­kündigt. Doch ein bisschen Frühsport am Morgen vertreibt sofort jegliche Müdigkeit und Kälte aus den Kno­chen. Nach einem ordentlichen Früh­stück und kurzem Abbau und Aufräumen geht es weiter. Ein neuer lag voller spannender Er­lebnisse und Abenteuer steht